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Peter Pan
PETER PAN – EIN MODERNER MYTHOS Das Genre Fantasy hat in den letzten Jahrzehnten enorm an Popularität gewonnen. Mit James Matthew Barries Erfindung von »Peter Pan« (1911) wurde neben dem Roman »Alice im Wunderland« von Lewis Carroll, erschienen 1897, der Meilenstein für die Fantasy-Literatur gelegt. An prominenten Fans mangelte es diesem jungen Genre damals nicht. Charlie Chaplin wollte 1912 auf seiner Europareise niemanden lieber treffen als Barrie. Viele berühmte Schriftsteller waren von seinem Werk begeistert, darunter: Robert Louis Stevenson, H.G. Wells und Sir Arthur Conan Doyle. Mit »Peter Pan« hat J. M. Barrie einen modernen Mythos erschaffen. Zwischen 1904, dem Jahr seiner Premiere, und 1954 erlebte das Theaterstück von Peter Pan allein in England über 10 000 Aufführungen. Hollywood kommt überhaupt nicht davon los und hat den PeterPan-Stoff gleich über zehnmal verfilmt. Viele halten gar die niedliche Walt-Disney-Adaption irrtümlich für das Original. Zahlreiche Adaptionen, die den Peter-Pan-Stoff weiterfantasieren, und auch ComicAusgaben entstanden. Der Comic »Peter Pan« von Loisel ist eine bemerkenswerte fantasievolle Interpretation des Stoffes. Trotzdem, der Autor Barrie geriet in Vergessenheit. Auch der Kinostreifen »Finding Neverland« mit Johnny Depp als Barrie änderte daran nichts. Barrie verschwand, sein Meisterwerk blieb. Peter Pan taucht zum ersten Mal in dem Roman »The Little White Bird« auf, den J.M. Barrie 1902 für Erwachsene verfasste. Der Säugling Peter Pan fliegt mit den Vögeln durchs Fenster in »Kensington Gardens«. Bei seiner Rückkehr findet er das Fenster vergittert vor. Er kann nie wieder zurück. Trotz aller Tragik liebten die Leser*innen dieses PanKapitel. Aus der traurigen Geschichte, vom Jungen, der von seiner Mutter vergessen wurde, erfand Barrie 1904 das Theaterstück »Peter Pan“ oder „Der Junge, der nicht erwachsen werden wollte« und 1911 folgte schließlich der Roman unter dem Titel »Peter and Wendy« Inhalt unseres Theaterstücks: Die Welt der Erwachsenen gefällt ihm nicht. Peter Pan ist einer der radikalsten infantilen Verweigerer. Er will sich partout nicht in die Erwachsenenwelt integrieren. Pan lebt in »Neverland« in einer Realität, in welche nur Kinder gelangen können. Hier leben sie, die verlorenen Kinder, die keiner vermisst. Sie sind in Neverland gestrandet, entweder, weil Pan sie entführt hat oder weil sie unbemerkt aus dem Kinderwagen gefallen sind. Wenn diese Verlorenen nicht zurückverlangt werden, bleiben sie für immer im Niemandsland. Peter Pan verspricht ewige Kindheit und unendlichen Spaß! Die Spiele, die er erfindet, sind wild, unkontrolliert und auch etwas brutal. Peters Verständnis von Spaß ist gefährlich lebensbedrohlich. »Der Tod wird ein einziges großes Abenteuer sein«, lautet seine Devise. Leicht gesagt und auch getan: Denn in Neverland weiß morgen keiner mehr, was er heute war. Hier verweht alles im Vergessen. Deshalb erfindet man täglich neue Wirklichkeiten. Eines Abends fliegt er durch das offene Fenster ins Kinderzimmer der Familie Darling, und ehe die besorgten Eltern etwas dagegen unternehmen können, fliegt Wendy hinaus in die Nacht und landen auf Nimmerland. Gemeinsam müssen sie große Abenteuer bestehen. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Fantasie und Träumerei erzählt James Matthew Barrie von Zauber und Tücken der Kindheit, von Freundschaft, Familie und der Suche nach dem eigenen Weg. »Und vergesst nicht: nach Neverland gibt’s immer einen Weg! Ihr braucht nur einen schönen Gedanken – und etwas Feenstaub.« Peter Pan aus der Feder von J. M. Barrie ist ein verstörender Stoff. Wenn man sich einmal nach Neverland verirrt hat, kann aus dem Traum von der ewigen Jugend ein Albtraum werden. Der Roman von J. B. Barrie erzählt eine zutiefst befremdliche Geschichte: Er handelt von Kindern, die von ihren Eltern missachtet, vergessen und verleugnet werden. So erging es Peter Pan. Als er zurück in seine Familie wollte, war ein neuer Säugling da und das Fenster zu seinem Zimmer für immer verschlossen. »Mit Peter Pan hat James M. Barrie einen der abgründigsten Protagonisten der Weltliteratur geschaffen. Aktuelle Spieltermine: Sa. 13. April 24 18 Uhr Gr. 2 Derniere Gruppentermine auf Anfrage Weitere Infos für Pädagogen und Peter Pan interessierte Zuschauer. DAS EWIGE KIND James Matthew Barrie, der nicht viel größer als 1,55m wurde, litt zeitlebens unter seiner Kleinwüchsigkeit. Er hüllte sich in übergroße Mäntel, damit dies nicht so auffiel, und spazierte mit einem Hund in XXL-Größe, einem Bernhardiner, den er Porthos nannte, durch Kensington Gardens. Eine Tragödie in seiner Kindheit prägte ihn und hinterließ tiefe Narben. Barrie hatte zehn Geschwister, wovon zwei das Säuglingsalter nicht überlebten. Ein schreckliches Ereignis traf J.M. Barrie besonders hart: als sein älterer Bruder David Barrie, der Lieblingssohn der Mutter, nur zwei Tage vor seinem 14. Geburtstag beim Eislaufen zu Tode kam. Dieser Verlust versetzte seine Mutter in eine Depression und von da an wurde der sechsjährige James Matthew von seiner Mutter instrumentalisiert. Sie teilte J. M. Barrie mit, dass der Bruder David, da er so jung starb, wenigstens nie erwachsen werden musste. Dies hatte nachhaltige Wirkung. J.M. Barrie rettete sich in die Welt der Fantasie. In ihrer Trauer verwechselte die Mutter James mit David und gestand ihrem jüngeren Sohn keine eigene Identität zu. Er musste die Kleider seines Bruders anziehen und ihn nachahmen. Vor allem kopierte er das für seinen Bruder typische Pfeifen, welches auch ein signifikantes Erkennungszeichen von Peter Pan ist. In der Rolle des Bruders konnte er die Beachtung der Mutter für sich gewinnen. Allerdings zu einem hohen Preis. J.M. Barrie wurde in seiner Kindheit eingefroren. Das Trauma seiner Kindheit hat er nie überwunden. Die Verletzungen saßen tief. Wie tief, zeigt sich daran, dass Barrie seinem berühmtesten Werk ursprünglich den Titel »The Boy Who Hated Mothers« verpassen wollte (Der Junge, der alle Mütter hasste) und dass er beabsichtigte, dass Captain Hook von demselben Schauspieler gespielt wurde, der auch Mrs. Darling spielte. (In Gruppe 2 wird dies bei uns der Fall sein!) BARRIES WELT James Matthew Barrie hätte Christopher sicherlich noch angefeuert, und das nicht nur, weil in den Stücken und Romanen des schottischen Autors Väter nicht selten ziemlich schlecht wegkommen. Es ist Barries Welt, die hier gefeiert wird, die Schauplätze seines Theaterstücks »Peter Pan«, die diesen Spielplatz im Londoner Park Kensington Gardens sein Gesicht verleihen: Kapitän Hooks Piratenschiff, auf dem Peter Pans Widersacher das Traumreich »Neverland« durchkreuzt, das Indianerlager, in dem die reizende Tigerlilly lebt, schließlich die große Erdhöhle, in der Peter mit seinen kleinen Gefolgsleuten, den »Lost Boys«, wohnt - hier im Park ist das Gebäude allerdings der Verwaltung und den Toiletten vorbehalten. Alleine lassen möchte man seine Kinder in Barries Welt trotzdem nicht. Denn »Peter Pan« ist eines der abgründigsten Kinderbücher, die je geschrieben wurden, ein Werk, das unterschwellig auf jeder Seite davon spricht, wie Kinder von ihren Eltern missachtet und verleugnet werden, wie – durchaus wohlhabende – Erwachsene vor der Schwangerschaft erst neunmal nachrechnen, ob sie sich das Kind auch leisten können, oder wie Säuglinge auf den Parkwegen von Kensington Gardens aus dem Kinderwagen fallen und anschließend von niemandem vermisst werden. Sie bilden dann Peter Pans Lost Boys, die gar so wild und abenteuerfreudig tun und sich dabei doch immer nur nach Eltern sehnen, mögen die auch noch so langweilig sein. EINSAM IN NEVERLAND »Alle Kinder, außer einem, werden erwachsen«, heißt der berühmte erste Satz der Romanfassung (...). Das ewige Kind Peter Pan, der Junge, der nachts ins Kinderzimmer der Familie Darling eindringt und Wendy, dazu bringt, ihn nach Neverland zu begleiten, hat sich radikal aus der Zeit verabschiedet: Er wird nicht größer und nicht älter, vergisst alles und kennt keine Pläne, weil sein Geist weder in die Vergangenheit noch in die Zukunft reicht. Dass er auch eine Geschichte hat, eine zutiefst verstörende, zeigt eine Passage in Barries Roman »The Little White Bird« aus dem Jahr 1902, in dem Peter Pan seinen ersten kurzen Auftritt hat: Erzählt wird dort, wie Peter dem Kinderzimmer entflieht, sich in Kensington Gardens herumtreibt und schließlich wieder zu seinen Eltern zurückkehren will – die aber haben jetzt einen anderen Säugling, und das Fenster des Kinderzimmers ist fest verschlossen. In dem Theaterstück »Peter Pan« muss dann Wendy ihren Beschützer nachts manchmal trösten, wenn der im Schlaf wieder so herzzerreißend geweint hat. TRAGIK UND TODESSEHNSUCHT Es ist ein zutiefst einsames Kind, das dort im Abenteuerland mit Piraten kämpft, und wenn es wirklich eng wird, versonnen meint, der Tod sei sicherlich »ein schrecklich großes Abenteuer«. Natürlich ist es dann mit dem Sterben wieder nichts, aber jene Tragik und Todessehnsucht, wie sie all diese alterslosen Figuren, wie etwa Oscar Wildes Dorian Gray, umweht, ist auch Peter Pan nicht fremd: das Verhängnis, das im eigenen Bleiben liegt, wenn alle um einen herum sich zum Gehen bereiten. Seinem »Peter Pan« gab der kinderlose Barrie viel später eine Widmung an seine eigenen »Lost Boys« mit: die Brüder Llewelyn Davies, die Barrie 1897 beim Spazierengehen in – wo sonst? – Kensington Gardens kennenlernte. Er freundete sich mit dem fünfjährigen George an, später auch mit dessen jüngeren Brüdern Peter, Michael und Nico – nur Jack, der zweitälteste, hielt Distanz zu dem fast Vierzigjährigen, der nichts lieber tat, als mit den Kindern zu spielen, der Michael im Peter-Pan-Kostüm fotografierte und den Brüdern zeigte, wo in Kensington Gardens der Schlafplatz der Elfen ist, die Insel der ungeborenen Kinder oder der Platz, an dem Peter Pan einst landete (heute steht dort eine kitschige Statue des Jungen, die schon Barrie nicht mochte – ihr fehle, meinte er, das Teuflische, das Peter Pan eben auch besitze). AM SCHLAFPLATZ DER ELFEN Barries Widmung beschreibt denn auch, wie aus dem gemeinsamen Spielen im Park die Figur Peter Pan entstanden sei, und beklagt gleichzeitig, dass die Knaben mittlerweile nicht mehr dafür zu begeistern seien – der Text atmet den Geist eines von seinen Spielkameraden verlassenen kleinen Jungen. An den 1937 verstorbenen »Peter Pan«-Autor erinnerte er sich nur als einen vollkommen unschuldigen Menschen. Die Freundschaft aber zwischen dem kindlichen Barrie und seinen Spielkameraden konnte in jedem Fall nur tragisch enden: entweder, indem die Buben älter würden (und dem Spiel entwachsen), oder aber mit ihrem Tod. Der enge Kontakt zwischen Barrie und den Llewelyn Davies bestand jedenfalls immer noch, als die Knaben bereits erwachsen waren. Denn Barrie hatte die Vormundschaft für diese plötzlichen Lost Boys übernommen, als deren Eltern im Abstand von nur drei Jahren an Krebs gestorben waren. Barrie musste erleben, dass George im Ersten Weltkrieg fiel und Michael knapp 21-jährig ertrank, vielleicht zufällig, vielleicht in voller Absicht.
Werkraumtheater Walldorf
Kartenvorverkauf online: Theaterkarten@werkraumtheater.info Theaterkasse: öffnet jeweils 90 MInuten vor Beginn. BAG Spiel und Theater
frei nach dem Buch von J.M. Barrie arragiert für die Jugendgruppe von J. Rahimi-Laridjani. (Keine Disneyfantasie!) Ein Theaterstück für junge Menschen und Erwachsene!
Projekt FIlm Neverland, Vorspann Theaterstück